Der Steirische Landesverband für Psychotherapie befürwortet jegliche Form von Unterstützung und Hilfeleistung, die die Existenzgrundlage von Menschen sichert, um nicht noch zusätzlich in finanzielle Krisen zu kommen.
Durch eine Änderung bzw. Kürzung der Mindestsicherung wären vor allem auch die Kinder betroffener Familien von Notsituationen bedroht. Die jüngste Ankündigung der Gesundheitsministerin im Gegenzug die Sozialhilfe zu erhöhen müsste sich so gestalten, dass es eine ausreichende Lebensgrundlage für Familien und deren Kindern gibt.
Unsere Erfahrungen in den psychotherapeutischen Praxen zeigen, dass die finanzielle Lage vieler Familien prekär ist, sodass durch die Ausgaben des täglichen Lebens keine notwendige psychosoziale Betreuung oder Psychotherapie mehr in Anspruch genommen werden kann.
Zwar gibt es Möglichkeiten der Finanzierung, wie durch vollfinanzierte Therapieplätze, jedoch sind diese nicht flächendeckend und erreichen bei weitem nicht jene Teile der Gesellschaft, die sie am dringendsten brauchen. Teilweise scheitert es sogar schon an den Fahrtkosten zum Therapieplatz, die die finanziellen Mittel solcher Familien bereits sprengen.
Ist die zukünftig geplante Sozialhilfe nicht ausreichend, so wird es für Betroffene schwierig werden, ihren psychotherapeutischen Bedarf zu decken. Die Langzeitfolgen für die Betroffenen und für die Volkswirtschaft wären verheerend.
Auf diese Folgen wird im letzten Rechnungshofbericht klar hingewiesen, weshalb empfohlen wurde, die Förderung der psychotherapeutischen Behandlungen auszuweiten. Als Berufs- und Interessensvertretung spricht sich der STLP für eine gerechte und faire Sozialhilfe aus. Der Steirische Landesverband für Psychotherapie fordert deshalb entsprechende Unterstützungsmaßnahmen für Familien und ihre Kinder auszuarbeiten, damit diese eine entsprechende Entwicklung als wichtige Mitglieder unserer gesunden Gesellschaft erfahren können.