Durch die aktuelle Corona-Pandemie ist bei vielen Menschen neben der Gesundheit auch ihre finanzielle Situation in den Vordergrund gerückt. Durch Kurzarbeit, Stellenabbau und Insolvenz haben viele Menschen schmerzhaft mitbekommen, wie unsicher die eigene finanzielle Situation sein kann.
Broker im Überblick – mit ETF Angeboten
In solchen extremen Situationen ist das passive Einkommen attraktiver geworden. Hier gibt es die Möglichkeit in sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) zu investieren. Diese gelten auf langer Sicht, als sichere Anlagemethode, da es ein Pool von unterschiedlichen Aktien ist und diese durch einen Cost-Average-Effekt eine positive Rendite erwirtschaften.
ETFs sollte man mit einem monatlichen Sparplan besparen. Die Erstellung eines solchen Sparplanes kann bei der Bank oder mit Hilfe von Online Brokern gestaltet werden. Doch wie findet man den nun besten Brokeranbieter auf dem österreichischen bzw. internationalen Markt. Die Auswahl bei einem solchen Angebot, das von Flatex über Smartbroker bis hin zu ING DiBa Austria geht, ist nicht leicht.
Daher ist es für den Investor wichtig zu wissen, worauf er bei der Auswahl seines Brokers achten sollte. Die folgenden Punkte helfen dabei.
1) formelle Rahmenbedingungen
Neben den inhaltlichen Leistungen, die ein Broker anbietet, sind auch die Rahmenbedingungen von Bedeutung.
A) Transparenz
Ein seriöser Broker sollte ein Transparentes Auftreten haben. Hierzu gehört neben der Offenlegung der Kosten (dazu später mehr) auch eine Aufklärung oder Einführung in die Besonderheiten des (österreichischen-) Marktes.
B) Sitz des Brokers
Broker handeln mit fremdem Geld. Hier ist es gut zu wissen, wenn dieser Broker reglementiert und kontrolliert wird. Eine solche Überwachung erfolgt anhand des internationalen Rechts. EU-Mitglieder sind an das EU-Recht gebunden, dass hier sehr strenge Auflagen enthält.
C) Überwachungsinstitutionen
Ein seriöser Broker wird durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht
D) Serviceleistungen
Hierzu gehört neben einem Kundenservice, der bei Problemen und Fragen zur Seite steht, auch weitere Leistungen, wie die Bereitstellungen von börsenrelevanten Nachrichten.
Neben diesen formellen Bedingungen kommt es natürlich auch auf den Leistungskatalog des Brokers an.
2. Kosten & Steuern
Wie oben beschrieben, gehören Kosten für das Anlegen bei einem Broker dazu. Die Spannweite ist hier allerdings sehr groß. Hierzu gehören zum Beispiel allgemeine Depotgebühren, Depotgebühren auf Basis der Summe aller Wertpapiere und Gebühren pro Position bzw. Order.
- Hierbei sollte der Broker auch darauf hinweisen, ob die angezeigten Gewinne bereits abzüglich der in Österreich geltenden Kapitalertragssteuer sind oder ob diese noch in Abzug gebracht werden muss.
- Eine direkte Steuerabführung durch den Broker ist selten, aber nützlich. Flatex bietet diesen Dienst beispielsweise an. Andernfalls muss die Steuerabführung vom Investor am Ende des Jahres selbst erledigt werden.
3. vielseitige Anlegermöglichkeiten in Märkte, Aktien und ETFs
Der wohl wichtigste Aktienmarkt in Österreich ist der ATX. Dort sind Aktien der größten 20 Unternehmen enthalten. Diese Unternehmen kommen dabei aus verschiedenen Branchen. Der ATX wird regelmäßig angepasst, Investoren sollten so auch Ihren ETF regelmäßig überprüfen. Weiterhin sollte gründlich geprüft werden, ob der Broker auch ETF in Österreich oder nur Aktien oder Anleihen anbietet.
4. Art des ETFs
- Weiterhin spielt die Art des Fonds eine Rolle. Hier ist zu unterscheiden zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds.
- Thesaurierende Fonds reinvestieren die Gewinne. Diese Fonds haben einen steuerlichen Vorteil gegenüber den ausschüttenden Fonds. Dieser Vorteil steckt in der Besteuerung der Gewinne aus dem Verkauf der Wertpapiere innerhalb des Fonds.
Die Steuerlast beträgt hier statt den üblichen 27,5% nur 60% davon, also effektive 16,5%. Weiterhin können hier Ordergebühren, falls vorhanden gespart werden, da eine automatische Reinvestition keine Order in dem eigentlichen Sinne darstellt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine Vielzahl von Brokern auf dem Markt gibt, die sich in vielen Punkten unterscheiden aber auch gleichen. Wenn man sich für einen Online Broker entscheidet, sollte dieser nach den o.g. Bedingungen genau geprüft werden. Man möchte sein Geld schließlich auch in seriöse Hände geben.